Wie man als Faun gefiederten Tierchen die Flötentöne beibringt. Wie die statistisch korrekte Verteilung von Kirschen im Paradies stattfindet. Wie man als kleiner Wurm Würde bewahrt, obwohl man gerade seiner Apfelheimat entrissen wurde. Wie man seinen Vater erkennt.
Im Kleingedruckten ist Hinterhältiges versteckt. Dass der Bus heute nicht kommt, hat der wartende Sechser überlesen. Dass auch Selbstporträts strengen biometrischen Vorgaben folgen müssen, wurde gerade erst in der neuesten Novellierung ergänzt. Dass einem etwas blüht, wenn die Nachbarn Stacheln ausfahren, bedarf es des Mutes zum Anderssein.
Das Kleingedruckte ist lesbar, doch nicht ohne Weiteres. Einen Vogel sollte man schon haben. Oder fünfzehn. Oder eine Kerze auf dem Kopf. Oder Mondlicht im Hinterhaus. Oder frische Flaschen im heutigen Posteingang.
Kleingedrucktes ist keine Kleinkunst, weil Kunst schon immer jede Maßstäblichkeit als kleinkariert belächelt hat. Kleingedrucktes macht keinen Mist, denn Hunde sind auch nur Gänse wie du und ich. Wer Druck macht, kann zuweilen auch ein Koch sein. Das zeugt von Größe.
Dieser Text wurde maschinell erstellt und ist ohne Unterschrift gültig.
Dr. Jens Kassner