Jörg Seifert

den besonderen humor von holger koch muss man nicht kommentieren. man kann davon ausgehen, dass, wer einen text über ihn liest, zugang zu dieser zauberwelt hat. auch freude an seinen einfällen, dass er sich von den begegnungen mit seinen arbeiten inspiriert fühlt und aus der ab und an grauen »realität« dankbar ver-rückt. sein humor spricht auf einnehmende und einzigartige weise für sich/für ihn. auch zu uns, zumindest zu denen, die wach und lebendig genug sind, um etwas zu empfinden. die noch über sich lachen können – im licht diverser kochscher erkenntnis, die er uns, freihaus und gratis, zu seiner feinen, sublimen grafik und malerei mitliefert, quasi zur allgemein sichtbaren sinnesfreude dazugibt. diese töne werden nicht alle dumpfbacken und selbstgefälligen idioten erreichen, aber das war nie anders und wird es nie sein. alle »alle glücklichmachenden« angebote sollte man in den kühltruhen der discounter suchen, nicht in ateliers und galerien. an diesen letztgenannten orten hat man vor allem mit einem quäntchen vorwissen genuss, jeder zeitgenössische künstler hat verständnis, dass betrachter seiner arbeiten nicht die kunstgeschichte der letzten 500 jahre abrufbereit haben, aber schon mal einen kunstbildband durchgeblättert oder 3 ausstellungen gesehen zu haben, würde die kommunikation befruchten. holger koch arbeitet auf verquere, das heißt für mich schwer begreifliche weise heiter, freundlich bescheiden, unerbittlich gegen sich, ernsthaft und leichtfüßig zugleich. er hat die fähigkeit, sich, aber nicht nur sich, zu relativieren, gleichzeitig intensiv sein werk voranzutreiben – eher aus lust am schaffen, als aus sendungsbewusstsein. das macht seine arbeiten so überaus wohltuend, anziehend, beglückend.